Die fotografischen Bilder-Geschichten von Astrid Herzsprung sind träumerisch-surreale Erzählungen von Metamorphosen, Zuversicht, Verzweifelung, Leben und Tod. Sie ziehen uns mit ihren zarten und zerbrechlichen Wesen in unwirkliche, einsame Räume und an verlassene Orte. Es sind Figuren, die an Andersens Mädchen mit den Schwefelhölzern erinnern, Märchengestalten und Lichtwesen, kunstvoll durch Licht und Schatten inszeniert. Sie wirken zeitlos und überwirklich, sie berühren uns mit ihrer Verletzlichkeit und Nacktheit.

Die Welt, die diese Figuren bevölkern, ist von brutaler Schönheit-Rost, Stahl, Ziegel, Kohle kontrastieren mit zarter Elfenbeinhaut, Schnee, klaren Bächen und Felsen. Die Blicke sind verhüllt hinter Masken oder suchen das Licht, wie der Schmetterling, der-verwandelt-einem Käfig entflohen scheint und doch hinter dem Fensterglas einer fleckigen Daguerrotypie ewig gefangen bleibt. Immer wieder setzt Herzsprung ihren eigenen Körper als Bildelement ein, sie ist mal Standuhr, Braut und Statue, mädchenhaft-grazile Fee, nackt oder verpackt.

Sie bildet ihre eigene Klammer, ist Erzählerin und Objekt zugleich. So macht sie uns zum Mitbetrachter der Szenerie und gleichzeitig zum beschämt-berührten Voyeur ihrer selbst und ihrer Verletzlichkeit.

 

Thilo Veenema

 

 

 

Surreale Traumwelten, die bei näherer Betrachtung (und dazu laden die Szenen ein!) in erschreckendem Maße ihrer Surrealität enthoben und bloße Bestandsaufnahmen des  Alltäglichen werde.

 

Olaf Rocksien